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Unser Suchtverständnis

 

Sucht bedeutet, abhängig zu sein von einer Handlung oder einer Substanz. Die Selbstbestimmung (Autonomie) des Süchtigen ist stark eingeschränkt, denn sein persönliches Wohlbefinden hängt davon ab, ob er die Handlung ausführt, bzw. die Substanz konsumiert. Neben dieser psychischen besteht bei Drogenabhängigen meist auch eine körperliche Abhängigkeit.

 

Sucht ist ein Merkmal mit vielen möglichen Ursachen. Diese können gesellschaftlicher Natur sein, sie können aber auch in der persönlichen Geschichte des Süchtigen liegen. Sucht kann vor allem dort entstehen, wo versucht wird, die Spannung zwischen der erlebten und einer ersehnten Wirklichkeit abzubauen, ohne dass die tiefer liegenden Gründe und Ursachen angegangen werden müssen. Meist hält dieser Spannungsabbau nur kurzfristig an und führt darum zur Wiederholung des gleichen Musters. Schliesslich endet diese Wiederholung oft in einer Abhängigkeit.

 

Die Folgen einer länger andauernden (Drogen-)Sucht sind sehr vielschichtig. Meist sind alle Lebensbereiche teilweise oder ganz betroffen und eingeschränkt. Das soziale Umfeld (Freundeskreis, Bekannte, manchmal sogar die eigene Familie) hat sich besonders im Fall einer Drogensucht häufig zurück gezogen und besteht fast nur noch aus Kontakten innerhalb der Drogenszene. Auch die Arbeitsleistung wird durch den Drogenkonsum beeinträchtigt und nicht selten konnten die Betroffenen seit Jahren keiner regelmässigen Arbeit mehr nachgehen. Während der Freizeit werden immer weniger bisherige Hobbys gepflegt oder sportliche Aktivitäten ausgeübt. Selbst die persönliche Entwicklung ist durch den ständigen Einfluss der bewusstseinsverändernden Substanzen kaum mehr möglich. Das Leben dreht sich nur noch um die Drogen und wird von ihnen dominiert und bestimmt. Zudem erleiden viele Abhängige während der Suchtphase (zusätzliche) traumatische Ereignisse, welche die Lebensqualität nochmals einschränken.

 

Wir gehen davon aus, dass sich alle Menschen im Laufe ihres Lebens für die eigenen Verhaltensmuster – meist unbewusst – entschieden haben. Daraus folgern wir, dass diese Entscheidungen auch korrigierbar sind. Veränderungen sind also möglich.